Transparenz für den Wiener Wohnungsmarkt

Der Wiener Wohnungsmarkt – eine erste Bestandsaufnahme

Die Mietpreise im frei finanzierten Segment sind in den vergangenen Jahren relativ zum Nettoeinkommen stark gestiegen. Nachfolgende Abbildung stellt den Anstieg der Wohnkosten / m² mit dem Anstieg des Nettoeinkommens eines Vollzeitbeschäftigten gegenüber. Um die Auswertung durch statistische Ausreißer nicht zu verfälschen, wurden von beiden die Medianwerte genommen.

Datenquelle Basisdaten: Statistik Austria, Kalkulationen: Immo Analytics GmbH.

Wie sich der Abbildung entnehmen lässt, sind im Zeitraum 2009 bis 2019 die Nettoeinkommen genau einmal stärker gestiegen als die Wohnungspreise, nämlich im Jahr 2016.

Weitere zweimal, in den Jahren 2013 und 2018 waren die Steigerungen de facto gleich. Ganze achtmal stiegen die Wohnungspreise im frei finanzierten Segment stärker als die Nettoeinkommen.

Die meisten ExpertInnen erwarten auch in den kommenden Jahren steigende Preise. Da ein gleichsamer Anstieg der Nettoeinkommen schon aufgrund der kalten Progression unwahrscheinlich ist, würde dies ein Umschichten des Konsumgüterbündels in Richtung Wohnen bedeuten. Dies würde zwar dem Trend anderer Großstädte entsprechen, allerdings potenziell auch zu einer geringeren Stabilität des Wiener Wohnungsmarktes in Wirtschaftskrisen führen.

Trotz steigender Mietpreise sind die Investorenrenditen in den vergangenen Jahren stark gefallen.

Nachfolgende Abbildung zeigt die Entwicklung der Bruttoanfangsrendite von Wiener Wohnimmobilien in den vergangen 5 Jahren. Um Verzerrungen durch unterschiedliche Qualitätsstandards zu vermeiden, wurden nur Erstbezüge genommen.

Wir sehen ein kontinuierliches Abfallen der Bruttoanfangsrendite, das sich zuletzt sogar noch beschleunigte. Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus und der kürzlich stark gestiegenen Grundstücks- und Baupreise glauben viele Experten an eine weitere yield compression.

Regelmäßige Updates zu Mietniveaus und Renditen finden Sie künftig hier.

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